Im Sommer 2024 fand in der Bahnhofstraße das Alsdorfer Stadtexperiment statt. Vom 1. August bis zum 10. September wurde die zentrale Geschäftsstraße der Innenstadt testweise für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt und mit neuem Straßenmobiliar gestaltet. Busse, Lieferverkehr und Radfahrer konnten die Bahnhofstraße weiterhin nutzen. Hintergrund des Experiments war es, neue Mobilitätskonzepte aufzuzeigen und die Möglichkeiten einer attraktiveren Gestaltung des öffentlichen Raums zu erproben – auch im Hinblick auf das zukünftige RegioTram-Projekt. Denn die Bahnhofstraße, durch die im Alltag rund 9.000 Fahrzeuge fahren, soll langfristig in den schienengebundenen Nahverkehr eingebunden werden.
Während die Stadtverwaltung mit dem Projekt mehr Aufenthaltsqualität schaffen wollte, gab es besonders unter Gewerbetreibenden sowie in den sozialen Netzwerken teils deutliche Kritik.
Um ein möglichst umfassendes Bild über die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger einzuholen, hat die CDU Alsdorf während des Experiments eine eigene Online-Umfrage gestartet. Ziel war es, die verschiedenen Eindrücke, Bewertungen und Ideen aus der Bevölkerung aufzunehmen und in die politischen Beratungen einzubringen.
Die Beteiligung war groß: Insgesamt 273 Bürgerinnen und Bürger haben an der Umfrage teilgenommen und ihre Meinung abgegeben. Zusätzlich fand am 10. September ein Bürgerdialog statt, der weitere Perspektiven eröffnete.
Allen, die sich beteiligt haben, danken wir herzlich. Das große Ziel – die Aufwertung der Alsdorfer Innenstadt – kann nur im engen Austausch zwischen Politik, Verwaltung, Gewerbe und Bürgerschaft erreicht werden.
Allgemeine Ergebnisse der Bürgerumfrage
Die hohe Beteiligung von 273 Bürgerinnen und Bürgern an unserer Umfrage zeigt: Die Zukunft der Bahnhofstraße bewegt Alsdorf.
Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild:
Trotz aller Bemühungen der Stadtverwaltung, mit dem Stadtexperiment neue Wege aufzuzeigen, überwiegt in der Bevölkerung die Skepsis. Eine deutliche Mehrheit von 77 Prozent bewertet das Experiment als Misserfolg. Dies ist ein deutliches Signal dafür, dass die Umsetzung und die begleitende Kommunikation viele Bürgerinnen und Bürger nicht überzeugt haben.
Besonders kritisch wird auch die grundsätzliche Situation der Bahnhofstraße gesehen. Zwar nutzen rund 50 Prozent der Befragten die Geschäfte regelmäßig – dennoch zeigt die Verteilung der Antworten, dass der Bereich rund um den Annapark seine einstige Anziehungskraft weitgehend verloren hat. Die fehlende Aufenthaltsqualität und der sichtbare Verfall wurden vielfach als Hauptgründe genannt.
Dass knapp 9.000 Fahrzeuge pro Werktag die Bahnhofstraße passieren, spiegelt sich auch in den Meinungen zur zukünftigen Verkehrsführung wider: 61 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen sich dafür aus, die Bahnhofstraße für den Autoverkehr offen zu halten. Nur ein Fünftel befürwortet eine vollständige Sperrung.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis betrifft die Kommunikation der Stadt: 38 Prozent der Befragten erfuhren erst direkt vor Ort vom Stadtexperiment, 29 Prozent über die lokale Presse und nur 22 Prozent über Internet oder soziale Netzwerke. Dies zeigt, dass die Informationspolitik der Verwaltung nicht ausreichend war, um alle Bürger frühzeitig, transparent und umfassend einzubeziehen.
Gleichzeitig wird deutlich: Der Wunsch nach Veränderung bleibt. Viele Bürgerinnen und Bürger erwarten endlich konkrete Maßnahmen, um die Bahnhofstraße zu einem lebendigen und attraktiven Zentrum zu entwickeln – jedoch in enger Abstimmung mit den Nutzern vor Ort und mit einem Konzept, das auch die Erreichbarkeit und die Bedürfnisse des Handels berücksichtigt.
Detaillierte Eindrücke und Verbesserungsvorschläge
Die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger bestätigen eindrucksvoll: Die aktuelle Situation der Bahnhofstraße und der Innenstadt wird von vielen als unzureichend empfunden.
Zwar wurde von einigen die ruhigere Atmosphäre während des Stadtexperiments positiv hervorgehoben, etwa durch eine entspanntere Verkehrssituation und neue Sitzmöglichkeiten. Doch die überwiegenden Rückmeldungen machten deutlich: Der eigentliche Zustand der Bahnhofstraße bleibt das Hauptproblem. Verödung, mangelnde Sauberkeit, fehlende attraktive Geschäfte und Gastronomie prägen das Bild. Die Menschen wünschen sich nicht nur weniger Verkehr, sondern vor allem mehr Lebensqualität – durch ein besseres Umfeld, mehr Vielfalt und Aufenthaltsqualität.
Bei der Frage, wie die Mobilität künftig gestaltet werden sollte, zeichnete sich ein klares Bild ab: Die Bürger fordern eine ausgewogene Verkehrsplanung. Zwar sprechen sich viele für eine Verkehrsberuhigung aus – etwa durch Tempolimits oder eine Einbahnstraßenregelung –, doch ebenso wichtig sind ihnen bessere Angebote im öffentlichen Nahverkehr, mehr Parkmöglichkeitensowie der Ausbau von Radwegen. Eine reine Sperrung der Straße gegen den Willen der Mehrheit wird dabei klar abgelehnt.
Besonders eindrucksvoll: Viele Bürgerinnen und Bürger denken weiter. Sie fordern eine Aufwertung der Innenstadt als Ganzes – durch attraktivere Geschäfte, mehr Grünflächen, bessere Aufenthaltsqualität und technologische Verbesserungen. Die Menschen wollen eine lebendige Innenstadt, keinen künstlich beruhigten Leerstand.
Auch bei der offenen Frage, was an der Innenstadt aktuell besonders stört, war die Antwort eindeutig: Dreck, Ungepflegtheit, ein Überangebot an wenig ansprechenden Geschäften und ein spürbarer Verlust an Sicherheit prägen das Bild. Der Wunsch nach Veränderung ist da – doch die bisherigen Maßnahmen des Bürgermeisters und der SPD-Ratsmehrheit greifen zu kurz. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass jetzt endlich gehandelt wird: durch konkrete, sichtbare Verbesserungen und ein Gesamtkonzept, das den Menschen wieder Lust auf ihre Innenstadt macht.
CDU Alsdorf fordert klare Impulse für eine zukunftsfähige Bahnhofstraße und eine lebenswerte Innenstadt
Die Ergebnisse des Stadtexperiments zur Umgestaltung der Bahnhofstraße und die Rückmeldungen der Alsdorfer Bürger zeigen deutlich: Es braucht dringend Veränderungen, um unsere Innenstadt für alle zu einem attraktiven und lebenswerten Ort zu machen. Dabei werden nicht nur die Herausforderungen deutlich, sondern auch die Wünsche der Bürger nach mehr Aufenthaltsqualität und einem effektiveren Einsatz der Stadtverwaltung.
Während der Versuch, die Bahnhofstraße temporär für den Kfz-Durchgangsverkehr zu sperren, eine gewisse Verbesserung der Ruhe und Luftqualität mit sich brachte, haben viele Bürger die unzureichende Sauberkeit, die mangelnde Infrastruktur und das Fehlen von lebendigen Angeboten in der Innenstadt scharf kritisiert. Das stellt die SPD-geführte Verwaltung vor eine harte Bilanz: Trotz ihrer absoluten Mehrheit in den letzten Jahren hat sie keine nennenswerte Entwicklung angestoßen, um diese Herausforderungen anzugehen.
Unsere Forderungen:
1. Verkehrsberuhigung & Parksituation:
- Geschwindigkeitsreduzierung: Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h in der Bahnhofstraße, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen.
- Änderung des Parkgebührensystems in der Bahnhofstraße: Einführung von kostenlosen Parkmöglichkeiten mit Parkscheibenregelung bis zu 30 Minuten, um die Attraktivität für Kurzzeitbesuche zu steigern und die lokale Geschäftswelt zu fördern.
- Einsatz von Geschwindigkeitsanzeigen: Aufstellung von digitalen Geschwindigkeitsanzeigen zur Förderung einer verantwortungsbewussten Fahrweise und Reduzierung der Geschwindigkeit. Ergänzend dazu sollen regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen erfolgen, um die Datenbasis für zukünftige verkehrliche Maßnahmen zu verbessern.
- Einführung eines LKW-Durchfahrtsverbots für die Bahnhofstraße und die angrenzende Innenstadt – ausgenommen ‚der Anlieferungsverkehr, um die Verkehrsbelastung und Lärmemissionen deutlich zu reduzieren.
2. Aufenthaltsqualität:
- Steigerung der Aufenthaltsqualität im Bereich Bahnhofstraße und Denkmalplatz: Durchführung von Begrünungsmaßnahmen, Einrichtung verschiedener Sitzmöglichkeiten sowie ansprechender Gestaltung des öffentlichen Raums. Als Teil dessen sollen Begrünungen geschaffen und Beetpatenschaften durch Bürger und Geschäftsleute ermöglicht werden.
- Runder Tisch mit Geschäftsleuten, Stadtmarketing und Verwaltung: Etablierung eines regelmäßigen Austauschs zur Weiterentwicklung der Aufenthaltsqualität und der Innenstadtbelebung.
- Regelmäßige Veranstaltungsformate etablieren: Aufbau eines kontinuierlichen Programms mit Formaten wie Musikevents, After-Work-Märkten und thematischen Aktionstagen – in enger Zusammenarbeit mit Vereinen, dem Stadtmarketing und den Geschäftsleuten.
- Etablierung eines Innenstadtmanagers: Zuständig für die Koordination aller Maßnahmen zur Stärkung von Handel, Aufenthaltsqualität und Entwicklung in der Bahnhofstraße.
3. Sicherheit & Sauberkeit:
- Sauberkeit in der Innenstadt verbessern: Die Innenstadt soll regelmäßig und gründlich gereinigt sowie die Leerung der öffentlichen Abfalleimer häufiger durchgeführt werden, um ein sauberes Stadtbild zu gewährleisten und Müllansammlungen zu vermeiden. Die Einbindung von Asylbewerbern kann dabei helfen, das bestehende Team der Stadt zu stärken, praktische Unterstützung zu leisten und gleichzeitig Integration zu fördern.
- Erhöhter Fokus der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden: Verstärkung der Präsenz von Ordnungs- und Sicherheitskräften vor Ort, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen und auf etwaige Störungen schnell reagieren zu können.
- Videoüberwachung und Ausleuchtung sicherheitsrelevanter Orte: Zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls und zur Prävention von Straftaten soll an besonders betroffenen Bereichen – wie dem Annapark und dem Weg zwischen Zentralparkplatz und Stadthalle – eine Videoüberwachung eingerichtet werden. Ergänzend dazu sollen diese Orte besser ausgeleuchtet werden, etwa durch die zusätzliche Installation von Straßenlaternen, um dunkle Angsträume zu vermeiden.
Es ist höchste Zeit für eine Politik, die sich den echten Bedürfnissen der Alsdorfer Bürger widmet. Die CDU Alsdorf fordert von der SPD-geführten Stadtverwaltung mehr Mut, klare Prioritäten zu setzen und einen langfristigen Plan zur Belebung unserer Innenstadt umzusetzen. Nur durch eine konsequente Verkehrsberuhigung, mehr Aufenthaltsqualität und ein stärkeres Engagement der Verwaltung können wir die Bahnhofstraße und die gesamte Innenstadt zu einem Ort machen, an dem sich alle gerne aufhalten und einkaufen.
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